Infobroschüre zur Einstiegsphase in OBAS im ZfsL Kleve

Website: Lernplattform des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung Kleve
Kurs: Allgemeine Informationen zu OBAS_G
Buch: Infobroschüre zur Einstiegsphase in OBAS im ZfsL Kleve
Gedruckt von: Gast
Datum: Sonntag, 24. November 2024, 03:02

2. Begrüßung

Kleve, im Mai 2024

Liebe Lehrkräfte in der OBAS-Ausbildung,

es geht los! 
Herzlich willkommen im Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung am Seminar Grundschule in Kleve!

Sicherlich haben Sie noch viele Fragen zu Ihrer nun beginnenden Ausbildung. Deshalb haben wir diese Informationsbroschüre für Sie zum Lesen und Nachschlagen erstellt. Wir hoffen, dass wir so viele Ihrer Fragen beantworten können. 

Sie erhalten hier Hinweise zu Ihrer Ausbildung an Schule und ZfsL mit ersten Informationen zum Überfachlichen Seminar, zum Ausbildungsplanungsgespräch I, zu den Fachpraxen A und B, sowie den ersten Unterrichtsberatungen und dem BilWiss-Kurs und Informationen der Verwaltung (unter Punkt 11) zu verschiedenen Dienstangelegenheiten. 

Auf der letzten Seite finden Sie unseren Ausbildungskalender mit einer Übersicht über die Zeitstruktur des ersten halben Jahres Ihrer Ausbildung. 

Wir hoffen, Ihnen hiermit ein informatives und hilfreiches "Begleitheft" zu Ihrer Ausbildung bereitstellen zu können.
Falls Ihnen Informationen fehlen, sprechen Sie uns bitte an. 

Wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit mit Ihnen!

Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen für einen guten Start,

Ihre Seminarausbilderinnen und Seminarausbilder 

3. Allgemeine Hinweise zur OBAS-Ausbildung

Die Ordnung zur berufsbegleitenden Ausbildung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern und der Staatsprüfung (OBAS) mit Stand vom 15.04.2023 regelt Ihre berufsbegleitende Ausbildung in Ihren Schulen und bei uns am ZfsL Kleve. Ziel der Ausbildung ist der Erwerb der für den Beruf der Lehrkraft erforderlichen Kompetenzen, wie sie in § 1 der OVP konkretisiert werden. Dabei handelt es sich um die Ausbildung in allen Handlungsfeldern des Lehrerberufs. Sie als Lehrkraft in Ausbildung (LiA) tragen Mitverantwortung für die Gestaltung und den Erfolg Ihrer Ausbildung und sind zur Teilnahme an den Ausbildungsveranstaltungen verpflichtet (OBAS § 10).
Auf der Basis eines kompetenzorientierten Kerncurriculums vollzieht sich Ihre Ausbildung unter dem als Leitlinie fungierenden Handlungsfeld „Vielfalt als Herausforderung annehmen und Chancen nutzen“ und in diesen weiteren beruflichen Handlungsfeldern:

Unterricht für heterogene Lerngruppen gestalten und Lernprozesse nachhaltig
      anlegen

E   Den Erziehungsauftrag in Schule und Unterricht wahrnehmen

L   Lernen und Leistungen herausfordern, dokumentieren, rückmelden und
      beurteilen

B   Schülerinnen und Schüler und Eltern beraten

S   Im System Schule mit allen Beteiligten entwicklungsorientiert zusammen-
      arbeiten

(vgl. Kerncurriculum des MSB NRW, 2021)


Die berufsbegleitende Ausbildung für Lehrkräfte in Ausbildung dauert 24 Monate (OBAS § 7) und findet in zwei festgelegten Fächern im Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung und in der Schule statt. Sie gliedert sich in 2 Teile:
1. Erster Ausbildungsabschnitt: 01.05.2024 – 31.10.2024 
2. Phase des Vorbereitungsdienstes gemeinsam mit den Lehramtsanwärterin-
    nen und Lehramtsanwärtern: 01.11.2024 – 30.04.2026 

Im gesamten Ausbildungszeitraum haben Sie Anspruch auf mindestens 20 Beratungen in schulischen Handlungsfeldern durch die Ausbilderinnen und Ausbilder des ZfsL sowie Anspruch auf wöchentliche Beratung durch die Ausbilderinnen und Ausbilder der Schule (OBAS § 11).

Folgende Übersicht gibt einen Überblick über die Organisation der Ausbildung



4. Leitbild des Seminars G des ZfsL Kleve



5. Karte - Regionale Aufteilung OBAS Mai 2024


6. Ausbildung in Schule

Die schulpraktische Ausbildung umfasst insgesamt durchschnittlich 2 Wochenstunden, bestehend aus Hospitationen und Ausbildungsunterricht in jedem Ausbildungsfach und schließt alle schulischen Handlungsfelder ein (OBAS § 11). Weitere Informationen zur schulpraktischen Ausbildung sind ggf. dem Ausbildungsprogramm bzw. dem Schulprogramm der jeweiligen Schule zu entnehmen.

Folgende Impulse für die Orientierung in Ihrer Ausbildungsschule sind sicher relevant, wenn Sie neu an Ihrer Schule sind: 

das Kollegium

  • Wer leitet die Schule?
  • Wer gehört zum Kollegium?
  • Welche weiteren Personen unterstützen die Unterrichts- und- Erziehungsarbeit?
  • Welche Fachlehrer gibt es?
  • Wie ist die Verteilung von Vollzeit- und Teilzeitkräften?
  • Wer gehört zum Lehrerrat?
  • Welche Kooperationsformen sind üblich?
  • Welche besonderen Regeln und Rituale gelten?
  • Gibt es feste Konferenztermine?
  • Gibt es schulinterne Absprachen?
  • Wie werden aktuelle Informationen weiter gegeben?
  • Gibt es Projektgruppen oder Arbeitsgemeinschaften?
  • ….

Organisation und Verwaltung

  • Gibt es einen weiteren Schulstandort?
  • Welche außerunterrichtlichen Ganztags- und Betreuungsangebote gibt es?
  • Gibt es besondere Kooperationen mit außerschulischen Partnern?
  • Welche Aufgaben gehören in den Verantwortungsbereich des Hausmeisters oder der Hausmeisterin?
  • Welche Aufgaben gehören in den Verantwortungsbereich der Verwaltungskraft?
  • Wie gestaltet sich die Mitwirkung der Eltern am Schulleben?
  • Wer ist die zuständige Schulaufsichtsbeamtin oder der zuständige Schulaufsichtsbeamte?
  • Wer ist der Schulträger?
  • ....

Ausstattung, Medien, Material, etc.

  • Welche Fachräume gibt es?
  • Gibt es einen Medienraum?
  • Welche Fach-Medien sind vorhanden?
  • Welche technischen Medien sind vorhanden?
  • Wie ist der Umgang mit Kopien geregelt? Kosten?
  • Wo bekomme ich Kreide?


Impulse für die langfristige Orientierung in der Schule und ihrem Umfeld (Bedingungsfeldanalyse)

Lage der Schule in ihrem Einzugsbereich

-   Wie groß ist der Einzugsbereich? Liegt die Schule im Zentrum oder eher an der Peripherie?

-   Aus welchen Gebieten des Einzugsbereiches kommt die Mehrheit der Kinder?

-   Welche Nachbarschulen, Angebotsschulen, Kindergärten, Kindertagesstätten gibt es?

Schulwegsituation

-   Werden die Kinder gebracht?

-   Kommen sie zu Fuß/ mit dem Fahrrad/ mit öffentlichen Verkehrsmitteln?

-   Kommen sie alleine oder in Gruppen?

-   Welche Auffälligkeiten haben die Schulwege der Kinder?

-   Gibt es ein Konzept der Schulwegsicherung? Wie sind die Schulwege abgesichert?

Infrastruktur des Bezirks, in dem die Schule liegt

-   Wohndichte

-   bevorzugte Bauweise (Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, besondere Unterkünfte…)

-   Natur-, Frei- und Spielflächen, Parks, Gärten, Felder, Wälder, Bäche, Teiche ...

-   besondere Einrichtungen: Feuerwehr, Polizei, Krankenhaus, Altenwohnheim, Kirchen, …

-   Einkaufsmöglichkeiten

Ökonomische Struktur des Einzugsbereiches der Schule

-   Verteilung von Industrie- und Wohnflächen

-   Häufigkeit mittelständischer Betriebe

-   Verteilung der Berufsgruppen

Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten im Einzugsbereich der Schule

-   Spiel- und Sportplätze, Turnhallen, Hallen- und Freibäder, …

 Außerschulischen Bildungsmöglichkeiten im Einzugsbereich

-   Büchereien,

-   Jugendmusik-, Kunst-, Ballettschulen

-   Museen

-   kirchliche Angebote

Zuständige Schulberatungsstellen

Praktiziertes Brauchtum, das im Unterricht traditionell berücksichtigt wird


7. Ausbildung am ZfsL


Ausbildung im ersten Ausbildungsabschnitt

Die Ausbildung am ZfsL Kleve findet im ersten Ausbildungsabschnitt immer dienstags mit verschiedenen Seminarveranstaltungen statt.
Zur Orientierung können Sie die geplanten Termine für das Überfachliche Seminar und die fachpraktischen Veranstaltungen, sowie die Termine für den BilWiss-Kurs im Ausbildungskalender (Kap. 12) einsehen.

Ihren individuellen Ausbildungsplan werden Sie in Absprache mit Ihren Ausbilderinnen und Ausbildern entwickeln. 

Folgende Übersicht stellt die Inhaltliche Ausrichtung der OBAS innerhalb des ersten Ausbildungsabschnittes dar: 



Beginn des grundständigen Vorbereitungsdienstes

Nach der Eingangsphase nehmen Sie gemeinsam mit den Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern (LAA) ab dem 1. November 2024 an den Ausbildungsveranstaltungen des grundständigen Vorbereitungsdienstes im Kernseminar und in den Fächern Ihrer Ausbildung teil. Sie werden gemeinsam mit Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern im Kernseminar allgemeinpädagogisch und in zwei Fachseminaren fachspezifisch ausgebildet. Die Ausbildung endet für LiA und LAA mit der Staatsprüfung gemäß OVP (2018) Ende April 2026.

Ausbildungsplanungsgespräch II (APG II) nach §11 (6) OBAS

Das zweite Ausbildungsplanungsgespräch basiert auf den Vereinbarungen des APG I und findet am Ende des ersten Ausbildungsjahres (im Mai 2025) unter Beteiligung der Leiterin bzw. des Leiters des überfachlichen Seminars und einer Schulvertreterin bzw. einem Schulvertreter statt. Schwerpunkte dieser Beratung sind die unterschiedlichen schulischen Handlungsfelder sowie die Weiterentwicklung Ihres professionellen Selbstkonzeptes.


7.1. Stundenplan



7.2. Raumplan 01.05. - 31.10.2024




8. Rahmenbedingungen für die konstruktive Ausbildungsarbeit

Die Ausbildung im ZfsL dient der Anleitung, Beratung, Unterstützung und Beurteilung der Auszubildenden. Als eigenverantwortliche erwachsene Lernerinnen und Lerner artikulieren diese ihre Ausbildungsbedürfnisse im Hinblick auf ihren eigenen Lernweg. Daraus ergeben sich gemeinsame Verpflichtungen für Ausbildende und Auszubildende:

Anleitung:
Seminarausbilderinnen und Seminarausbilder leiten auf unterschiedlichen Ebenen an, z.B. durch
• einen modellhaften Einsatz unterschiedlicher Medien und Materialien,
• ihr eigenes Handeln in der Fachpraxis und Seminararbeit (Fachpraktische
  Ausbildungsveranstaltungen, Fachseminar, Gemeinsame Unterrichtsversuche
  (GUV), Hospitationen in verschiedenen Formaten),
• Angebote mit Möglichkeiten zur Selbsterprobung und anschließender
  Reflexion
• Unterrichtshospitationen, wenn möglich auch bei Seminarausbilderinnen und
  -ausbildern

Beratung und Unterstützung:
Seminarausbilderinnen und Seminarausbilder bieten zu jedem Zeitpunkt der Ausbildung Beratung und Unterstützung an, z.B.
• Beratung im Anschluss an die Einsichtnahme von Unterricht,
• Beratung (auch) im Vorfeld von Unterrichtsbesuchen,
• Beratung und Rückmeldung zur schriftlichen Dokumentation im Rahmen von
  Unterrichtsbesuchen,
• Unterstützung durch Aus- und Bereitstellung von Literaturlisten, diversen
  Arbeits- und Anschauungsmaterialien, Medien,
• Beratung zu Fragen des selbstständigen Unterrichts,
• Personenorientierte Beratung (mit Coachingelementen)

8.1. Beratung / PoB-C

Personenorientierung und Reflexivität finden in allen Ausbildungsabschnitten besondere Beachtung und Ausdruck in vielfältigen Beratungssituationen: 

Die personenorientierte Beratung mit Coachingelementen ist verpflichtender Bestandteil für alle Auszubildenden und findet in einem benotungsfreien Raum statt (OBAS § 11, Abs. 10). 

Ziel ist es, die Ausbildenden über die Aspekte der fachlichen und überfachlichen Ausbildungsberatung hinaus zu unterstützen bei der 

• persönlichen professionsbezogenen Standortbestimmung, 

• Entwicklung von persönlichen Zielen und Perspektiven im Professionalisierungsprozess, 

• Bewältigung des komplexen Alltags,

• Analyse und Weiterentwicklung des eigenen Lehrendenverhaltens und Reflexion der eigenen Rolle, 

• Entwicklung geeigneter Problemlösungs- und Umsetzungsstrategien. 

Auf Grundlage der im APG I festgehaltenen Ziele und Vereinbarungen kann eine erste personenorientierte Beratung erfolgen. Diese Beratung kann anlassbezogen mit oder ohne Einsichtnahme in den Unterricht erfolgen. Im Laufe der gesamten Ausbildung finden mindestens zwei weitere Beratungsanlässe statt. Die Beratungsformate werden zwischen LiA und Kernseminarleitung vereinbart.


Was?

Personenorientierung geht davon aus, dass Menschen über Ressourcen verfügen, um sich selbst weiterzuentwickeln.
Personenorientierte Beratung soll diesen Prozess bei Ausbildenden anregen und unterstützen.

Wie?
Der/ die LiA und die SAB führen auf dieser Grundlage ein strukturiertes Beratungsgespräch mit oder ohne Einsicht in den Unterricht durch. Grundlage kann z. B. eine Fragestellung, eine Situation, eine festgelegte Zielsetzung, jeglicher Anlass aus dem beruflichen Umfeld. 

Es herrscht stets der Grundsatz der Vertraulichkeit und die/der SAB ist weder in die Benotung noch in die Prüfung der Auszubildenden involviert.

Wozu?
Ziel ist es, Auszubildende bei der Entwicklung der Lehrerpersönlichkeit zu unterstützen, damit sie ihre individuellen Potenziale bestmöglich entfalten können.


8.2. Beratung nach Unterrichtseinsichten

Ausbildungsberatung im Anschluss an den Unterrichtsbesuch

Nach der Unterrichtsstunde findet ein ca. einstündiges Beratungsgespräch statt. Bereits am vorherigen Tag sollte geklärt sein, in welchem Raum das Gespräch störungsfrei stattfinden kann. An der Unterrichtsmitschau und an dem Gespräch sollen möglichst auch Vertreterinnen/Vertreter der Schule teilnehmen.

Informationen über den Ablauf und mögliche Gesprächsinhalte der Unterrichtsnachbesprechung entnehmen Sie bitte dem Formblatt auf der folgenden Seite. Als Hilfestellung für Ihre eigene Reflexion des Unterrichts soll Ihnen der Leitfaden und das Kartenset dienen.
Das Kartenset (in Anlehnung an Retterath) soll Sie dabei unterstützen, den Blick auf Gütekriterien guten Unterrichts zu lenken, wesentliche Gelenkstellen des Unterrichts zu deuten und die Wechselwirkung zwischen Planung und Durchführung zu identifizieren. Es bietet mit seinen Aspekten und Erschließungsfragen die Möglichkeit den Unterricht aus einer reflexiven Distanz zu betrachten und Handlungsalternativen zu benennen.

Schriftliche Zusammenfassung und Reflexion der Unterrichtsnachbesprechung

Nach der Unterrichtsberatung erstellt die bzw. der LiA bzw. LAA eine schriftliche Zusammenfassung und Reflexion zur Unterrichtsnachbesprechung. Hierzu bieten wir das Blickpunkteformular an.
Das Blickpunkteformular sollte innerhalb von drei Werktagen angefertigt und an die Fachleitung gesendet werden. Nach Rückmeldung der Fachleitung und eventueller Überarbeitung durch den/die LAA bzw. LiA wird das Formular an alle an der Ausbildung Beteiligten weitergeleitet. Diese Weiterleitung erfolgt per Dienstmail oder in ausgedruckter Form.

8.3. Ablauf einer Beratung nach dem Unterricht


8.4. Leitfaden zur Reflexion


8.5. Karten zur Reflexion (Kartenset)





8.6. Blickpunkteformular


8.7. Kollegiale Fallberatung


Arbeit in selbstorganisierten Lerngruppen einschließlich kollegialer Fallberatung


Unser Konzept der Kollegialen Fallberatung beruht auf einem von Gunda Busley (Bochum) entwickelten Verfahren. 

Ablauf Kollegiale Fallberatung:


Kurze Vorstellung, sonst Befindlichkeit auf einer Skala von 1-10
Aspekte können Fächer oder pädagogische Erfahrungen sein.

Festlegen, wer diesmal moderiert.  (Falls nicht externe Supervisorin.)

Aushandeln des Themas: 
Alle nennen ihr persönliches Anliegen, damit "ein Problem-Haben" nicht etwas Exotisches ist. Dann Auswahl:  Wer berichtet? Wer geht ins Beratungsteam? 

Falldarstellung / Bericht:
Die FallgeberIn schildert eine Situation, die ihr in Bezug auf ihr Thema einfällt.
Der Bericht soll nicht unterbrochen werden. Die Beraterinnen hören aufmerksam zu.

Auftrag klären
Die moderierende Person fragt: Was genau willst du für dich klären? Was wünschen Sie sich vom Beraterteam? (Bitte später darauf Bezug nehmen!)

Interviewrunde, sachbezogenes Nachfragen:
Die Beratenden sorgen hier dafür, dass sie sich die Situation gut vorstellen können. Keine Interpretation, keine Unterstellungen, keine Tipps. Sondern: Wo saß die Lehrerin genau? Wie viele Kinder sind in der Klasse? Gab es vorher schon eine Maßnahme? Mochtest du den Schüler? Was konnte er gut?

Ich als - Runde ...: 
Was ist? Wie ist es für X, wie ist es für Y, wie ist es für ????
Hier begeben sich Beratenden innerlich in die Gegenwart der berichteten Situation. Jede Person im Beraterteam kann in die Rolle eines Menschen, der im Bericht vorkam, schlüpfen und sagen. Ich als Herr P. fühle mich verunsichert, weil eine Praktikantin zusieht. Ich als die andere Schülerin bin genervt, weil X immer die ganze Aufmerksamkeit bekommt. Ich als X habe ein Stinkwut. 
Achtung! Sorgfältig moderieren, so dass nicht folgendes entsteht: "Ich als ... wäre gar nicht auf die Idee gekommen ..." o.ä. Auch Personen, die indirekt beteiligt sind, wie Eltern, KollegInnen, Schulleitung, können alle „von innen“ betrachtet werden.

Kurzer Kontakt mit der FallgeberIn. Ich frage z.B. nur „Wie geht’s“? oder schaue die Person einfach an. Die Idee ist sicher zu stellen, dass das Team auf der richtigen Spur ist.  

Ich als ... werde –Runde ": Wie kann es werden? (Auch hier keine Rezepte J):
Hier werden der fallgebenden Person Optionen für mögliches zukünftiges Handeln angeboten. Sprachform: "Ich als ... werdeNein ... (tun)".
Die fallgebende Person wählt wieder für sie hilfreiche Aspekte aus.
Zum Abschluss hat der / die Berichtende die Möglichkeit zu einer kurzen Bilanz. 
„Wie fühle ich mich? Was nehme ich mit? Was lasse ich hier?“

Sharing:  Wer möchte, kann erzählen, was der Fall bei ihm / ihr auslöst, was er / sie mitnimmt, oder sie / er kann etwas zur Methode sagen.  to share = teilen.

Verabschiedung: Wertschätzung und evtl. Feedback an die Gruppe durch die Moderatorin.

Siehe auch: http://www.learnline.schulministerium.nrw.de/suche/Kollegiale%20Beratung?contexts%5B0%5D=&disciplines%5B0%5D=


8.8. Kollegiale Hospitationen

Ziel:
Die Auszubildenden erfahren Kollegiale Hospitation als Verfahren der Selbstanalyse und Selbstreflexion in kollegialer Kommunikation und Verständigung über guten Unterricht und nutzen dieses kontinuierlich.

Rahmenbedingungen:
Die Kollegialen Hospitationen werden in einer Gruppe mit drei bis vier Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt.
Die Auszubildenden finden sich selbstständig in Gruppen zusammen. Die Benennung der Gruppen und ihrer Mitglieder findet in einer Seminarveranstaltung statt.

Jede/jeder LiA ist sowohl in durchführender als auch in beobachtender Rolle an einer vorgegebenen Anzahl Kollegialer Hospitationen beteiligt.

Durch Absprachen in den Ausbildungsschulen sorgen die LiA eigenverantwortlich für den notwendigen Organisationsrahmen und melden die ggf. besuchenden LiA bei Ihrer Schulleitung an.

Die Kollegiale Hospitation ist ein hierarchiefreier Raum. Die Teilnehmenden verstehen ihre jeweilige Rolle als Lernpartnerinnen und Lernpartner.
Das Sicherstellen der absoluten Vertraulichkeit ist eine Grundvoraussetzung.

Die Durchführung der Kollegialen Hospitation wird von jeder/jedem LiA dokumentiert.
Die Dokumentation wird an die Leitung des Überfachlichen Seminars gegeben.

Die Kollegiale Hospitation gliedert sich in 3 Situationen: Vorbereitung der Durchführung in einem Vorgespräch, der Durchführung der Hospitation und dem Reflexionsgespräch.

In Absprache mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der eigenen Gruppe sollen für die drei Situationen selbstständig Termine gefunden werden.

Erfahrungen, Erkenntnisse und Fragen aus den Kollegialen Hospitationen werden in die Ausbildungsveranstaltungen am ZfsL eingebracht.

Alle LiA informieren eigenverantwortlich die an ihrer Ausbildung beteiligten Personen an ihrer Ausbildungsschule über das Format der Kollegialen Hospitation.


8.9. Reflexivität

Portfolio - SG OBAS gedruckt S.8-9




9. Organigramm ZfsL Kleve


9.1. Mitwirkung



siehe auch: Geschäftsordnung der ZfsL in NRW

10. Ausbildungskalender